1923
Gründung der Sennerei-Genossenschaft Kastelruth
Auszug aus Protokollbuch: „Gründung am 15.04.1923 um ½ 11 Uhr vormittags im Gasthaus Rössl in Kastelruth bei der stattgehabten konstituierenden Generalversammlung“
Obmann Johann Profanter. Erzeugung von Butter, Magerkäse.
1924
Bau des Genossenschaftsgebäudes für ca. 128.000 Lire, Einrichtung für ca. 90.000 Lire (20 Mitglieder waren dafür, 8 dagegen).
Verkaufspreise: 1L Vollmilch um 1 Lire, Magermilch an Mitglieder um 25 Cent, Nichtmitglieder um 30 Cent, Käsewasser (Molke) wird an die Schweine verfüttert.
1925
41 Mitglieder.
Auszug aus Protokollbuch „Dekan Riffesser hielt einen sehr schönen Vortrag, in welchem er uns besonders aufmuntert und anspornt zu einem festen Zusammenhalt“.
1927
Bau des neuen Schweinestalles.
1931
71 Mitglieder.
1932
Einbruch in die Sennerei, 1.667,45 Lire wurden gestohlen, Schaden musste unter den Mitgliedern aufgeteilt werden.
1936
Seit der Gründung bestehen große Liquiditätsprobleme aufgrund des Gebäudebaus, jetzt entfachen Diskussionen über die Auflösung der Genossenschaft. Der Geschäftsanteil wurde von 300 Lire auf 1.200 Lire erhöht. Einige Mitglieder müssen dafür Vieh vom heimatlichen Hof verkaufen, um diese Kosten aufbringen zu können.
1937
62 Mitglieder.
5% der Milchauszahlung wird für die Schuldentilgung hergenommen. Geschäftsanteil wird von 1.200 auf 200 Lire gesenkt, Differenz wird aber nicht zurückgezahlt, sondern auch zur Schuldentilgung verwendet.
1939
45 Mitglieder.
Verkauf von Futter und Dünger wird versucht anzukurbeln.
1939 – 1941
Bestellung eines außerordentlichen Verwalters auf Grund der finanziellen Situation in den Kriegswirren. Der Großteil der Mitglieder optierte für Deutschland.
1942
Eine Geschäftsfiliale in Bozen wird eröffnet.
1943
42 Mitglieder.
1940 – 1945
Ein Stützbeitrag für Milch von Seiten des Ernährungsamtes wird erteilt. So konnte man die Geschäftstätigkeit über Wasser halten.
1948
38 Mitglieder.
Es werden Überlegungen gemacht, den Schweinestall zu verpachten oder gar zu verkaufen. Ebenfalls wird die Verpachtung der Bozner Lizenz beschlossen.
1949
36 Mitglieder.
Wegen zu hoher Kosten wird ein Beschluss über Zusammenarbeit mit dem Sennerei-Verband Bozen gefasst.
1951
Die Maul- und Klauenseuche wütet in den Betrieben der Mitglieder, die Milchanlieferung sinkt drastisch.
1952
50 Mitglieder.
Aufwärtstrend im Umsatz feststellbar, jedoch wird in der verpachteten Filiale in Bozen, welche den eigenen Namen trägt, nicht die eigene Milch verkauft (Verbitterung bei der Vollversammlung).
1955 – 1958
Einrichtung von zwei Verkaufsfilialen in Wolkenstein und St. Ulrich.
1956
Erstmals werden zusätzlich zu den eigenen Milchprodukten der Sennerei anderen Lebensmitteln in den Verkauf aufgenommen.
1957
65 Mitglieder.
Bau eines Magazins für die landwirtschaftlichen Bedarfsartikel und Haushaltsartikel, Kauf eines Lieferwagens.
1959
80 Mitglieder.
1964
1. Februar: Einstellung der Milchverarbeitung in der Sennerei Kastelruth. Nun wird die Milch in der Sennerei gesammelt und von dort aus in den Milchhof Bozen befördert. Die Abrechnung erfolgt aber noch über die Sennerei Kastelruth. Es folgen lange Diskussionen, ob der Warenverkauf weiterhin aufrecht erhalten bleiben soll oder nicht, effektiv kommt man zum Schluss, den Versuch zu wagen.
1972
90 Mitglieder.
1977
Im Mai werden alle Mitglieder von der neu entstandenen Milchgenossenschaft Mila in Bozen aufgenommen. Die Milchsammlung in der Sennerei wird eingestellt, auch die Verwaltung erfolgt direkt über die Mila. Nach intensiven Überlegungen und nach Besichtigungen ähnlicher Betriebe wird die Tätigkeit auf den Handel mit Futtermitteln, Düngemitteln, Bedarfsartikel für die Landwirtschaft und auf Lebensmittel konzentriert. Die Umsätze nehmen rasch zu.
15.11.1977: Abänderung der „Sennereigenossenschaft Kastelruth Gen.m.b.H“ in die „Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft Kastelruth“ auf Grund der neuen Tätigkeit. Die Mitglieder bleiben der Genossenschaft trotz des neuen Zwecks erhalten.
1982
Erhalt der Handelslizenz für alle Waren. Nun dürfen die Waren auch an Nicht-Mitglieder verkauft werden. Die Schule mietet einen Raum für eine Klasse während des Baus der Mittelschule.
1987
Erster „Personalcomputer M24“ der Firma Olivetti wird angeschafft.
1995
21.04.1995: Abänderung des Namens „Bezugsgenossenschaft Kastelruth Gen.m.b.H“ in „Konsumgenossenschaft Kastelruth Gen.m.b.H“.
1996
Ein Zubau ermöglicht das bessere Anbieten der Waren, die Verkaufsfläche wächst so in etwa auf 100m². Ein zweites Baulos steht aber noch aus.
2001
Ziel der Verwirklichung des 2. Baulos mit Vermarktung von einheimischem Fleisch. Es folgen urbanistische Diskussionen und eine intensive Planungsarbeit.
2008
Im Herbst wird mit dem Neubau begonnen.
2009
Am 20.06. wird das neue Geschäft eingeweiht, es trägt den Namen „Konsum Markt“. Die einheimischen Betriebe „Metzgerei Silbernagl“ und „Bäckerei/Konditorei Burgauner“ werden im Geschäft integriert. Die Verkaufsfläche beläuft sich nun auf 500m².
2011
Die 400-Mitgliedermarke wird überschritten.
2017
600 Mitglieder.
2022
800 Mitglieder
2023
15.04.2023: 100-jähriges Bestehen
Einige Anekdoten, erzählt von Profanter Karl, Tomasöt, ehemaliger Obmann unserer Genossenschaft:
Mo - Sa: 07:30 – 12:30 und 15:00 – 19:00 Uhr
Samstag Nachmittag geöffnet!